Geschichte

  • erste urkundliche Erwähnung am Sankt Vitustag (15. Juni) anno 1368
    (Die Urkunde liegt im Staatsarchiv Rudolstadt)
  • Namensdeutung:
    • ursprünglich – geseborn, abgeleitet von der Mundart „Brunnen, Born, Wasser, an dem sich Wallfahrer erquickten – daraus wurde der Jesu-Born oder „Born-Jesu“
    • wahrscheinlicher ist die Ableitung des Ortsnames von „Jesan“, das „Gären“ oder „Schäumen“ bedeutet, also eine Gewässerbezeichnung im Sinne von Gischwasser
  • Jesuborn war lange Zeit Sitz der Ritter v. Bernstedt. Ihr Rittersitz könnte als „festes Haus“ oder „Kleine Burg“ auf dem Garten des Schwarzburger Hofes gelegen haben. An dieser Stelle befand sich ehemals ein herrschaftliches Kammergut.
  • Die Einwohner Jesuborns waren zu früheren Zeiten Fuhrleute, Waldarbeiter, Landwirte, Arbeiter im Holz- und Porzellangewerbe
  • Markante historische Gebäude sind das ehemalige Kammergut bzw. „Schwarzburger Hof“ (seit 1729), die Kirche (Einweihung 1819) und die Schule (Neubau 1912) – heute Bürgerhaus.

Die wechselvolle Geschichte Jesuborns in Jahreszahlen:

 

1368 Erste urkundliche Erwähnung als „dorf czu deme geseborn“ der Grafen von Gleichen, die Ritter von Bernstedt sind mit dem Rittergut Jesuborn belehnt
1464 Jesuborn gehört dem Grafen Grafen von Schwarzburg
1481 Die Gerichtbarkeit wird dem Kloster Ilm übertragen
1525 Jesuborn ist Mitglied im „Evangelischen brüderlichen Bund vor dem Thüringer Walde“
1737 Vollständige Trennung von Gehren
1822 Das Herrschafliche Kammergut (vorher Rittergut) wird von der Gemeinde gekauft
1918 Fürst Viktor von Schwarzburg legt nach dem 1. Weltkrieg die Regierungsgewalt im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen nieder
1923 Eingemeindung Jesuborns nach Gehren
1924 Ausgemeindung aus Gehren
1945 Ende des 2. Weltkrieges, Jesuborn wird zuerst amerikanische, dann sowjetische Besatzungszone
1950 Endgültige Eingemeindung nach Gehren
2018 Jesuborn schließt sich freiwillig als Ortsteil der Stadt Ilmenau an, ebenso wie die Stadt Gehren – die Landgemeinde Gehren-Möhrenbach-Jesuborn löst sich auf.
  • bis 1990 ist Jesuborn als Ortsteil von Gehren mit den notwendigen Versorgungseinrichtungen (Lebensmittel, Post, früher auch Fleischerei und Kurzwarenverkauf) ausgestattet
  • nach 1990 wird Jesuborn zum typischen „Schlafdorf“,
    es fehlen Verkaufsstellen, Dienstleister und städtische Einrichtungen
  • aktuell gibt es keine Gaststätten, einige Einmann-Handwerksbetriebe, 2 Pensionen und Fremdenzimmer,  4 Vereine bzw. Interessengemeinschaften

Karte Thüringen